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Wirbelsäule

Rückenschmerzen sind in unserer Gesellschaft eine der häufigsten Ursachen für dauerhafte und chronische Schmerzen. Da sich Rückenschmerzen in Ursache und Ausprägung unterscheiden, wählen Sie bitte aus dem Menu die Lokalisation Ihrer Beschwerden.

Arm

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Bein

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Lendenwirbelsäule

Die Lendenwirbelsäule bildet den untersten Abschnitt unserer Wirbelsäule. Hier muss das gesamte Körpergewicht aufgefangen und über die Beckenknochen und das Kreuzbein in die unteren Extremitäten weitergeleitet werden. Daher treten belastungsabhängige Rückenschmerzen sowie degenerative Veränderungen der Wirbelsäule am häufigsten hier auf. Bestehend aus fünf Wirbelkörpern und den dazugehörigen Bandscheiben finden sich viele Veränderungen, die Rückenschmerzen verursachen können. Bandscheibenvorfälle so wie Wirbelkanalsverengungen, sogenannte Spinalkanalstenosen, treten hier gehäuft auf. Auch sind degenerative Veränderungen der Wirbelgelenke (Facettengelenksarthrose) bei jedem Menschen ab einem gewissen Zeitpunkt anzutreffen. Osteoporosetische Veränderung mit Schwächung der Knochenstruktur können in der Lendenwirbelsäule durch Wirbelkörperfrakturen Beschwerden verursachen.


Ursachen

Symptome

Diagnostik

Behandlung

Bandscheibenvorfall der Lendenwirbelsäule

Ursachen des Bandscheibenvorfalles

Die Bandscheiben (Discus intervertebralis) liegen als bewegliche Verbindungen zwischen den Wirbelkörpern. Sie bestehen aus einem festen und harten Faserring (Anulus fibrosus), welcher einen weichen, wasserreichen Kern (Nucleus pulposus) umgibt. Im Bereich der Lendenwirbelsäule finden sich in der Regel fünf Bandscheiben. Sie ermöglichen zusammen mit den Wirbelgelenken die Bewegungsfähigkeit. Die Belastung für die Bandscheiben der Lendenwirbelsäule ist durch die ihre Lage sehr hoch. Neben der ständigen Belastung durch das Körpergewicht sind sie auch Dreh- und Scherkräften ausgesetzt. Durch unsere Lebensweise mit stundenlangem Sitzen, wenig Bewegung und Übergwicht stellt sich oftmals ein früher Verschleiss ein. Die Bandscheibe wird durch Flüssigkeitsverlust unelastisch, der Fasserring brüchig. Oftmals reicht dann eine kurze Belastungsspitze wie längeres Sitzen oder das Hochheben einer Last und der harte Faserring der Bandscheibe reisst ein. Der weiche Bandscheibenkern durchbricht den Faserring. Falls er nach hinten in Richtung des Wirbelkanals durchbricht, können neben heftigen Rückenschmerzen auch Nervenstrukturen betroffen sein und Schmerzen in die Beine möglich sind.

  • Checkliste Ursachen des Bandscheibenvorfalles

    Übergewicht
    Bewegungsmangel
    Sitzende Tätigkeit
    Verletzungen

Symptome des Bandscheibenvorfalles

Heftige und anhaltende Rückenschmerzen können bei einem Bandscheibenvorfall das erste Symptom sein. Meist aus heiterem Himmel setzen immobilisierende, stechende Rückenschmerzen ein. Oft ist nur Bettruhe mit angewinkelten Bein schmerzlindernd. Je nach Ausprägung müssen teils starke Schmerzmittel eingenommen werden. Neben den lokalen Symptomen finden sich teilweise auch ausstrahlende Beschwerden in die Beine. Diese Schmerzen sind abhängig von der Lage und Grösse des Bandscheibenvorfalles. Hat der Bandscheibenvorfall Kontakt zu einer Nervenwurzel oder setzt diese unter Druck, so schmerzt der Bereich, der von diesem Nerv versorgt wird. Laienhaft wird dies oft als Ischiasschmerz oder Ischialgie bezeichnet. Genau bezeichnet der Ischias den Nervus ischiadicus. Dieser entspricht der ersten Sakralnervenwurzel und ist sehr häufig bei Bandscheibenvorfällen im Segment L5/S1 betroffen. Diese Bezeichnung beschreibt die letzten lumbale Bandscheibe zwischen dem fünften Lendenwirbel (L5) und dem ersten  Sakralwirbel (S1). Abhängig vom Druck des Bandscheibenvorfalles können neben Rücken- und Beinschmerzen auch neurologische Symptome entstehen. Oft finden sich Gefühlsstörungen mit Kribbeln, Ameisenlaufen bis hin zur Taubheit in den Versorgungsbereichen des gequetschten Nerven. Weitaus seltener treten auch Lähmungen mit Kraftverlust auf. Auf den Zehenspitzen oder auf den Fersen laufen wird mühsam oder unmöglich. Treppensteigen ist mit dem betroffenen Bein nicht sicher möglich.

  • Ceckliste Symptome des Bandscheibenvorfalles

    Anhaltende Rückenschmerzen

    Ausstrahlende Beinschmerzen

    Gefühlsstörung mit Kribbeln, Ameisenlaufen, Taubheit

    Kraftverlust, Lähmungsgefühle

Diagnostik des Bandscheibenvorfalles

Basis der Diagnostik ist die ärztliche Untersuchung. Durch spezielle Untersuchungsmethoden werden die Symptome eines Bandscheibenvorfalles erfasst und bewertet. Diese Arbeitsdiagnose ist dann Gegenstand weitere Untersuchungen mit eingehender neurologischen Tests, Röntgenuntersuchungen und MRT-Aufnahmen (Kernspintomographie). Bei speziellen Fragestellungen werden diese Standarduntersuchungen durch CT (Computertomographie), funktionelle Röntgenaufnahmen, digitale Volumentomographie (DVT) und nuklearmedizinische Untersuchungen ergänzt.

  • Ceckliste Diagnostik des Bandscheibenvorfalles

    Ärztliche, neurologische Untersuchung

    Röntgen-MRT-CT Untersuchung

     

Behandlung des Bandscheibenvorfalles

Viele Bandscheibenvorfälle heilen ohne Therapie folgenlos ab. In der Tat bemerken viele Patienten einen Bandscheibenvorfall nicht. Der menschliche Körper ist in der Lage, Bandscheibenmaterial durch sein Immunsystem abzubauen und zu verkleinern. Daher ist meist nur eine angepasste Schmerztherapie und eine pyhsiotherapeutische Behandlung notwendig. Nur bei anhaltenden Schmerzen und bei neurologischen Symptomen wie Taubheit oder gar Kraftverlust und Lähmungen ist eine operative Therapie erforderlich. Eine Bandscheibenoperation ist aber nicht gleich Bandscheibenoperation. Durch die medizinische Entwicklung sind heute ein Vielzahl an differenzierten minimal-invasiven Operationsmethoden vorhanden, die eine möglichst grosse Schonung der gesunden Strukturen ermöglichen. So lässt sich durch  MRT-gesteuerte Infiltrationen, Schmerzkatheter Behandlungen (z.B. Racz-Katheterverfahren), Epiduroskopien, endoskopische bis hin zur mikrochirurgischen Bandscheibenoperation ein differenzierte Behandlung für den Patienten anbieten. Inbesondere die endoskopischen Bandscheibenoperationen (TESSYS-Verfahren) zeigen durch die Möglichkeiten der Schlüsselloch-Chirurgie grosse Vorteile.

  • Checkliste Behandlung des Bandscheibenvorfalles

    Konservative Therapie mit Schmerzmitteln und Krankengymnastik

    Minimal-invasive Verfahren (Schmerzkatheter, Epiduroskopie, Nukleoplastie, TESSYS)

    Mikrochirurgische Operationen


Ursachen

Symptome

Diagnostik

Behandlung

Wirbelgelenksarthrose

Ursachen der Wirbelgelenksarthrose

Die Wirbelgelenke oder Facettengelenke der Lendenwirbelsäule stellen die hintere Säule der Wirbeläsule dar. Das heisst, sie müssen Druck- und Zug- sowie Scherbelastungen aushalten. Diese Wirbelgelenke unterscheiden sich in ihrem Aufbau nicht von anderen Gelenken des Körpers. Die Gelenkpartner zeigen einen hyalinen Gelenkknorpel mit einer Gleitflüssigkeit. Umgeben sind die Facettengelenke von einer Gelenkkapsel. Wie jedes andere Gelenk des Körpers altert auch ein Wirbelgelenk. Der Gelenkknorpel wird dünner und braucht sich im Laufe der Zeit auf. Beschleunigt wird dieser normale Verschleiss durch Übergewicht, Bewegungsmangel, unzureichende Rückenmuskulatur und Verletzungen. Auch Erkrankungen der Bandscheiben führen zu einer zunehmenden Druckbelastung der Facettengelenke. Dazu gehören unter anderem Bandscheibenvorfälle oder Verschleiss der Bandscheiben (Osteochondrose).

  • Checkliste Ursachen der Wirbelgelenksarthrose

    Zivilisationskrankheit Übergewicht, Bewegungsmangel, mangelhafte Rückenmuskulatur

    Sitzende Tätigkeiten

    Verletzungen

    Erkrankungen der Bandscheiben (Bandscheibenvorfälle, Osteochondrose)

Symtome der Wirbelgelenksarthrose

Rückenschmerzen insbesondere morgens sind typische Symptome der Facettengelenksarthrose. Die ersten Schritte aus dem Bett und der morgendliche Besuch im Bad lassen sich nur unter erheblichen Rückenschmerzen erledigen. Mit zunehmender Bewegung lässt der Rückenschmerz dann langsam nach. Einige Patienten vollbringen erstmal eine Rückentrainingseinheit im Bett bevor sie aufstehen. Im Tagesverlauf kann dann der Rückenschmerz wieder zunehmen. Insbesondere langes Stehen oder auch Sitzen, insbesondere im Auto, verschlimmern den Rückenschmerz. Zeitweise kann es zu ausstrahlenden Schmerzen über das Gesäss bis in den Oberschenkel oder die Leistenregion kommen.

  • Checkliste Symtome der Wirbelgelenksarthrose

    Morgendliche Rückenschmerzen

    Besserung nach einiger Zeit

    Zunahme der Beschwerden nach längerem Sitzen oder Stehen

    Pseudoradikuläre Schmerzen über das Gesäss bis in die Beine

     

Diagnostik der Wirbelgelenksarthrose

Die klinische Untersuchung zeigt typischerweise eine Druckschmerz über den Wirbelgelenken. Dazu gehören weitere klinische Tests zum Nachweis einer Facettengelenksproblematik. Ein normales Röntgenbild der Lendenwirbelsäule sowie ergänzend eine MRT-Untersuchung zeigen dann die typischen Veränderungen an den Wirbelgelenken (siehe Abbildung). Eine Testinfiltration der Wirbelgelenke mit einem Lokalanaesthetikum bringt dann schlussendlich Gewissheit.

 

  • Checkliste Diagnostik der Wirbelgelenksarthrose

    Klinische Untersuchung

    Röntgen- und MRT-Untersuchung

    Testinfiltration mit Lokalanaesthetikum

Behandlung der Wirbelgelenksarthrose

Der erste Schritt der Therapie Wirbelgelenksarthrose betrifft die Ursachenbekämpfung. Übergewicht, Bewegungsmangel müssen durch ein konservatives unter physiotherapeutischer Anleitung stattfindendes Trainingskonzept langfristig angegangen werden. Stützende Mieder im Bereich der Lendenwirbelsäule können inbesondere am Anfang hilfreich sein. Ergänzend kann Akupunktur, homöopathische Infiltrationen, Elektro- und Wärmetherapie zur Anwendung kommen. Führen diese konservativen Ansätze zu keiner Besserung der Rückenbeschwerden, kann eine radiologisch gesteuerte Infiltration im Röntgenbild oder im MRT druchgeführt werden. Langfristig ist es auch möglich, durch gezielte Hitzeapplikation (siehe Thermodenervierung) oder durch die endoskopische Durchtrennung der Schmerfasern am Facettengelenk den Rückenschmerz zu beseitigen.

  • Checkliste Behandlung der Wirbelgelenksarthrose

    Ursachenbeseitigung (Übergewicht und Bewegungsmangel)

    Langfristges physiotherapeutische, physikalisches Trainingskonzept

    Infiltration der Wirbelgelenke

    Denervierung der Wirbelgelenke


Ursachen

Symptome

Diagnostik

Behandlung

Spinalkanalstenose

Ursachen der Spinalkanalstenose

Die Spinalkanalstenose beschreibt eine in der Regel erworbene Verengung des Wirbelkanals. Hierdurch werden die darin verlaufenden Nervenfasern und Nervenwurzeln gequetscht. Viele dieser Veränderungen lassen sich degenerativen Veränderungen, also Verschleisserscheinungen an der Wirbelsäule zuschreiben. Diese unterliegen aber auch wie nahezu alle degenerativen Veränderungen auch äusseren Einflüssen. Das heisst, Übergewicht, Bewegungsarmut und Verletzungen an der Lendenwirbelsäule können die Dynamik der Entstehung einer Spinalkanalstenose ungünstig beeinflussen. Es kommt dann zu Überbelastungsveränderungen an den Wirbelgelenken mit Größenzunahme (sogenannte osteoligamentäre Hypertrophie). Kommt dann noch eine Veränderung an den Bandscheiben hinzu, wird der Wirbelkanal zunehmend enger bis die natürlichen Reserveräume der Wirbelsäule erschöpft sind.

  • Checkliste Ursachen der Spinalkanalstenose

    Übergewicht und Bewegungsarmut

    Degeneration der Wirbelgelenke und der Bandscheiben

    Verletzungen

Symptome der Spinalkanalstenose

Die Symptome einer Spinalkanalstenose sind am Anfang meist schleichend und gering. Eine zunehmende Verkürzung der maximalen Gehstrecke wird meist nur bei einem sportmedizinischen Belastungstest auf dem Laufband erkannt. Die Zunahme der Spinalkanalstenose entstehen aber dann Beschwerden in den Beinen, die sich als Schwere und Kraftlosigkeit zeigen. Die Gehstrecke nimmt ab, es müssen Pausen eingelegt werden. Im Vollbild der hochgradigen Spinalkanalstenose sind anhaltende neurologische Symptome wie Taubheit, Lähmung vorhanden. Teilweise müssen bereits Gehhilfen benutzt werden.

  • Checkliste Symptome der Spinalkanalstenose

    Schleichender Beginn

    Taubheit und Kraftlosigkeit in den Beinen

    Lähmung und Gehunfähigkeit als Endstadium

Diagnostik der Spinalkanalstenose

Eine intensive neurologische Untersuchung und Befragung der Symptome erhärtet den Verdacht einer Spinalkanalstenose. Dabei sind die Erfassung von neurologischen Ausfällen, Funktionsdefiziten, Einschränkung der Gehstrecke zu bestimmen.  Röntgenbilder der Lendenwirbelsäule und eine MRT- und gegebenenfalls CT-Untersuchung zeigen dann eindeutig eine Wirbelkanalverengung. Dabei muss zwischen einer monosegmentalen und einer mehrsegmentalen Spinalkanalstenose unterschieden werden. Auch finden sich teilweise unterschiedliche Einengungen am Spinalkanal. So kann es zu sogenannten Rezessusstenosen oder auch neuroforaminalen Stenosen kommen. Diese unterscheiden sich aber in der Regel von einer einfachen Spinalkanalstenose.

  • Checkliste Diagnostik der Spinalkanalstenose

    Neurologische Symptome

    Funktionseinchränkungen wie Reduktion der Gehstrecke erfassen

    Röntgenbilder

    MRT- und CT-Untersuchung

Behandlung der Spinalkanalstenose

Wie viele Veränderungen an der Lendenwirbelsäule lassen sich auch bei der Spinalkanalstenose durch intensive physiotherapeutische Maßnahmen durchaus Erfolge erzielen und der Zeitpunkt einer Operation zumindest hinauszögern. Bei Versagen der konservativen Möglichkeiten existieren verschiedene minimalinvasive Therapien, die grosse und belastende Operationen teilweise verhindern können. Hierzu gehören verschiedenen Infiltrationtechniken (interventionelle Schmerztherapie), Schmerzkatheterverfahren (Racz-Katheter oder PASHA-Katheter), epiduroskopische Verfahren (Epiduroskopie). Darüber können Spinalkanalstenosen auch vollendoskopisch, mit einem sogenannten minimalinvasiven Schlüssellochverfahren durchgeführt werden. Falls diese Verfahren erfolglos sind oder für die individuelle Behandlung der Spinalkanalstenose nicht geeignet sind, kommen offene, mikrochirurgische Verfahren in Betracht (mikrochirurgische Dekompression). Diese können alleine oder in Kombination mit stabilisierenden Operationstechniken zur Anwendung kommen (Spondylodeseoperationen). Insbesondere mehrsegmentalen Spinalkanalstenosen oder wenn die Resektion grösserer knöcherner Anteile der Wirbelsäule erfolgen (z.B. Laminektomien) ist eine Versteifungsoperation, eine Spondylodese in der Regel erforderlich.

  • Checkliste Behandlung der Spinalkanalstenose

    Konservative Therapie und Ursachenbeseitigung

    Minimalinvasive Verfahren mit Infiltrationen, Schmerzzkatheterverfahren

    Endoskopische Dekompression

    Mikrochirurgische Dekompression und Stabilisierung


Ursachen

Symptome

Diagnostik

Behandlung

Gleitwirbel und Wirbelinstabilitäten

Ursachen von Gleitwirbeln und Wirbelinstabilitäten

Ein Gleitwirbel ist ein Wirbelkörper, der meist nach vorne, seltener nach hinten verrutscht ist. Prinzipiell lassen sich drei Ursachen einer Gleitwirbelerkrankung unterscheiden. Angeboren, erworben oder als Folge einer Operation. In allen Fällen fehlt dem rutschenden Wirbelkörper die hintere Fixierung. Das bedeutet, Teile des Wirbelbogens sind defekt oder nicht da. Damit führt die  auf dem Wirbelkörper liegende Schwerkraft zu einem langsamen Nachgeben nach vorne. Ein angeborener Gleitwirbel geht wie der erworbene Gelitwirbel meist mit einer sogenannten Spondylolyse einher. Diese beschreibt die im Röntgenbild oder in der Computertomographie sichtbare Spaltbildung am hinteren Wirbelbogen.  Bei der angeborenen Variante kommt es bereits in der Entwicklungspahse im Mutterleib zu die Fehlbildung. Bei der erworbenen Variante des Gleitwirbels entsteht diese erst später in der Wachstumsphase oft als Folge von Überbeanspruchung und Mikrotraumata, zum Beispiel bei Geräte- oder Bodenturnen. Postoperative Gleitwirbel sind oft kombiniert mit einer Drehinstabilität. Oft als Folge einer Dekompressionsoperation bei einer Spinalkanalstenose wird durch die Wegnahme von Knochen an den Wirbelbögen der Spinalkanal erweitert, jedoch wird auch eine Destabilisierung damit erreicht.

  • Checkliste Ursachen von Gleitwirbeln und Wirbelinstabilitäten

    Angeboren bereits im Mutterleib als Fehlanlage vorhanden

    Erworben durch intensiven Sport ibs. Geräteturnen

    Postoperativ oft als Folge von Spinalkanalstenoseoperationen

Symptome von Gleitwirbeln und Wirbelinstabilitäten

Rückenschmerzen, welche belastungsabhängig und lageabhängig sind, werden meist als das führende Symptom beschrieben. Durch das Abrutschen des Wirbels kommt es zur Belastung der Wirbelgelenke, der Bandscheiben, der Bandsysteme und nicht zuletzt der Nervenfasern in der Wirbelsäule. Im Liegen, beim Schwimmen sowie beim Tragen eines stützenden Lumbalmieders gehen die Rückenschmerzen oft zurück. Bei weiterem Voranschreiten der Wirbelinstabilität kommt es zunehmend auch zu Beschwerden und Schmerzen in den Beinen. Die aus der Lendenwirbelsäule austretenden Spinalnerven werden in ihren Austrittskanälen eingeengt und bedrängt. Im Extremfall kommt es dann zu neurologischen Ausfallssymptomen wie Kribbeln in den Bein, Taubheit oder gar Lähmungserscheinungen.

  • Ceckliste Symptome von Gleitwirbeln und Wirbelinstabilitäten

    Lageabhängige und belastungsabhängige Rückenschmerzen

    Besserung bei Entlastung wie im Wasser oder im Liegen

    Neurologische Symptome wie Taubheit und Kraftbverlust als Zeichen des Voranschreitends

Diagnostik von Gleitwirbeln und Wirbelinstabilitäten

Die Untersuchung des Patienten zusammen mit seinen Angaben über die Art der Rückenschmerzen weist durchaus früh auf eine Instabilität der Wirbelsäule hin. Junge, sportliche zumeist weibliche Patienten haben unbemerkt recht häufig eine kleine Instabilität erworben. Bei älteren und voroperierten Patienten, die typischerweise einige Zeit nach der Operation über wieder eintretende Rückenschmerzen berichten, zeigen ebenfalls häufig eine Instabilität. Röntgenbilder der Lendenwirbelsäule auch in Schräg- und Funktionsaufnahmen zeigen dann recht deutlich die Wirbelinstabilität. Ergänzt wird die Diagnostik durch MRT- und CT-Aufnahmen. Ein neurologische Untersuchung ist bei zunehmender Beinsymptomatik zusätzlich erforderlich.

  • Checkliste Diagnostik von Gleitwirbeln und Wirbelinstabilitäten

    Klinische Untersuchung und genaue Anamneserhebung (Operationen, Sport)

    Röntgen und MRT/CT Diagnostik

    Neurologische Zusatzuntersuchung bei Beinsymptomen

Behandlung von Gleitwirbeln und Wirbelinstabilitäten

Ziel der Behandlung von Wirbelsäuleninstabilitäten oder Gleitwirbeln ist die Stabilisierung. Diese kann mit und ohne Operation erfolgen. Bei der operationslosen Therapie der Wirbelsäuleninstabilität wird versucht, durch intensives Auftrainieren der Haltemuskulatur die Instabilität zu minimieren. Desweiteren sollen chronifizierte Rückenschmerzen gebessert werden. Unterstützend können hierbei sogenannte Lumbalmieder sein, die zumindest in der Anfangsphase der konservativen Therapie oftmals eine Besserung der Rückenschmerzen erbringen. Bei grösseren Instabilitäten mit und ohne neurologische Symptome ist unter Umständen eine konservative Therapie erfolglos. Je nach Ausprägung ist dann ein schmerztherapeutisches oder stabilisierendes Verfahren angezeigt. Bei Zunahme der Instabilität in Verbindung mit neurologischen Symptomen ist die Indikation zur Spondylodese zu prüfen. Hier wird operativ der betroffene Wirbel durch verschiedene operative Verfahren stabilisiert. Dazu gehören unter anderem Schrauben-Stab-Systeme (Spondylodese) mit und ohne Ersatz der Bandscheiben. Diese Verfahren werden in der Regel von hinten angewandt. Ebenso ist es möglich durch den Bauchraum zu operieren (ventrale Abstützungen). Auch kleine Verfahren mit Verschraubung an den Wirbelgelenken sind möglich (Facettenschrauben). Falls diese recht aufwändigen Operationsmethoden nicht möglich sind, können auch schmerztherapeutische Verfahren zur Anwendung kommen.

  • Checkliste Behandlung von Gleitwirbeln und Wirbelinstabilitäten

    Konservativ mit Stärkung der Rumpf- und Rückenmuskulatur

    Begleitende Schmerztherapie

    Operative Satbilisierung


Ursachen

Symptome

Diagnostik

Behandlung

Osteochondrose

Ursachen der Osteochondrose

Die Osteochondrose der Bandscheiben beschreibt den Untergang und die Degeneration des Bandscheibengewebes. Das ist ein natürlicher Prozess. Alle Gewebe im menschlichen Körper altern. Die Bandscheibe verliert dabei zuerst ihren hohen Wassergehalt im Bandscheibenkern. Die Elastizität geht verloren, die Bandscheibenhöhe nimmt ab und die mechanische Belastung führt in den benachbarten Wirbelkörpern zu entzündlichen Überbelastungsreaktionen. Die Ursache der frühen Formen der Osteochondrose sind vielfach unklar. Bandscheibenvorfälle, Verletzungen an der Wirbelsäule, hohe Belastungen wie bei exzessiven Sportarten (Gewichtheben) oder Übergewicht sind gängige und mögliche Ursachen.

  • Checkliste Ursachen der Osteochondrose

    Bandscheibendegeneration durch Wasserverlust

    Verletzungen und Übergewicht

    Oft als Folge von Bandscheibenoperationen

Symtome der Osteochondrose

Der tief empfundene und anhaltende Rückenschmerz ist das führende Symptom der Osteochondrose der Bandscheibe. Der Rückenschmerz ist oft auch in der Nacht oder im Liegen vorhanden, was ihn von anderen degenerativen Erkrankungen der Wirbelsäule unterscheiden kann. Nach wenigen Stunden Schlaf wacht der Patient mit diesen Rückenschmerzen auf. Lageänderungen bringen oft keine Besserung. Bei sogenannten erosiven Osteochondrosen, die mit einen heftigen Entzündungsreaktion der Wirbelkörper verbunden ist, können die Rückenschmerzen immobilisierend sein. Seltener treten Beinschmerzen auf. Die sind dann meist Folge der Höhenminderung der Bandscheibe. Hierdurch werden die Austrittslöcher der Spinalnerven, die sogenannten Neuroforamina, enger. Der hier liegende Nerv wird zunehmend eingeengt und projeziert seinen Schmerz in den Bereich des Beines, welchen er versorgt.

  • Checkliste Symtome der Osteochondrose

    Tief empfundener Rückenschmerz

    Nächtlicher und belastungsunabhängiger Rückenschmerz

    Seltener begleitende Beinschmerzen

Diagnostik der Osteochondrose

Eine genaue Schmerzanamnese erbringt oft schon den Verdacht einer Osteochondrose oder eines Bandscheibenverschleisses. Aber auch Einrisse im Faserring der Bandscheibe können eine ähnliche Symptomatik verursachen. Daher sind auch hier Röntgenbilder und hochauflösende MRT-Untersuchungen notwendig. Die in Phasen verlaufende Osteochondrose lässt sich hierdurch sehr gut darstellen und auch eine Prognose ist möglich.

  • Checkliste Diagnostik der Osteochondrose

    Genause Anamneseerhebung

    Belastungstests

    Röntgen- und MRT-Untersuchung

Behandlung der Osteochondrose

Eigentlich heilt jede Osteochondrose von alleine aus. Die Frage ist nur wann und wie lange muss man den Rückenschmerz ertragen oder wie lange kann man den Rückenschmerz ertragen. Der voranschreitende Verlust der Bandscheibe führt die Wirbelkörper an einander. Sie verwachsen schlussendlich miteinander und versteifen auf natürlichem Wege das erkrankte Wirbelsäulensegment. Diesen Vorgang, Versteifung, Fusion oder auch Spondylodese genannt, kann auch operativ vorgenommen werden. Minimalinvasiv gibt es die Möglichkeit Bandscheibengewebe zu regenerieren. Hierzu werden Bandscheibenzellen entnommen, angezüchtet und wieder in den Bandscheibenraum gespritzt. Auch künstliches Bandscheibenmaterial gibt es. Da die Bandscheibe fast nur aus Wasser, etwas Eiweiß und einigen wenigen lebenden Zellen besteht, macht es durchaus Sinn, nur den leblosen Teil aufzufüllen. Konservative ist eine angepasste Schmerztherapie, begleitende Physiotherapie sowie, wenn notwendig, ein Gewichtsreduktion zu empfehlen.

  • Checkliste Behandlung der Osteochondrose

    Konservative Therapie mit Ruhigstellung, angepasste Schmerztherapie

    Physikalische und physiotherapeutische Behandlung

    Regeneration der Bandscheibe mit synthetischem Bandscheibenmaterial oder Bandscheibenzelltransplantation

    Operative Stabilisierung mit Ausräumung der Bandscheibe (Spondylodese oder Bandscheibenprothese)

     

     


Ursachen

Symptome

Diagnostik

Behandlung

Wirbelkörperbruch

Ursachen des Wirbelkörperbruches

Die häufigste Ursache des Wirbelkörperbruches ist die Osteoporose. Durch den hormonell bedingten Abbau von Knochensubstanz wird dieser unmerklich im Laufe von Jahren geschwächt. Schlussendlich reicht ein Bagatelltrauma wie ein leichter Sturz und der Wirbelkörper bricht ein. Neben dieser am häufigsten Ursache der Wirbelkörperfraktur gibt es auch Brüche, die durch eine entsprechend hohe Ernergie auftreten, wie zum Beispiel bei einem Autounfall und Sportunfall. Daneben gibt es seltene Formen von Störungen und Erkrankungen des Knochenstoffwechsel wie gutartige Veränderungen im Bereich der Nebenschilddrüsen. Auch ein langfristiger Vitamin D- und Kalziummangel kann zu einer frühen Form der Osteoporose führen. Hier sind spezielle Ernährungsformen (Veganer – keine Milchprodukte) und Vollverschleierung (keine sonnenlichtabhängige Vitamin D-Produktion) überdurchschnittlich häufig betroffen. Zuletzt können auch bösartige Tumoren, meist als Tochtergeschwülste (Metastasen) zur Schwächung von Wirbelkörpern führen. Dickdarm- und Prostatakarzinome metastasieren leider oft im Bereich der Lendenwirbelsäule.

  • Checkliste Ursachen des Wirbelkörperbruches

    Osteoporose, seltener schwere Verletzungen im Bereich der Wirbelsäule

    Vitamin D- und Kalziummangel

    Kalziumstoffwechselstörung

    Bösartige Tumoren und Metastasen

     

Symptome des Wirbelkörperbruches

Der plötzliche und heftige Rückenschmerz ist das führende Symptom des Wirbelkörperbruches im Bereich der Lendenwirbelsäule oder Brustwirbelsäule. Die Rückenschmerzen treten dabei unmittelbar mit dem Ereignis (Sturz) auf. Oft sind die Schmerzen so stark, dass eine aufrechte Position nicht möglich ist. In der Regel erfolgt eine notfallmässige Einweisung in ein Krankenhaus. In seltenen Fällen kann auch eine neurologische Symptomatik auftreten. Dabei wird das Rückenmark oder die Spinalnerven durch Fragmente des gebrochenen Wirbelkörpers gedrückt. Die Symptome reichen dabei von ausstrahlenden Schmerzen bis zu Lähmungserscheinungen oder gar sogennanten Querschnittsverletzungen. Diese Folgen einer Wirbelkörperfraktur treten allerdings meist nur bei schweren Unfällen auf. Ein weiteres Symptom der voranschreitenden Frakturierung von mehreren Wirbelkörpern ist die Größenabnahme sowie die Buckelbildung durch die Deformität der gebrochenen Wirbelkörper in keilform.

  • Checkliste Symptome des Wirbelkörperbruches

    Heftiger, immobilisierender Rückenschmerz durch den gebrochenen Wirbelkörper

    Haltungsveränderung durch Keilwirbelbildung des gebrochenen Wirbelkörpers

    Seltener neurologische Symptome durch in den Spinalkanal ausgetretene Anteile des Wirbelkörperbruches

     

Diagnostik des Wirbelkörperbruches

Neben der Anamnese und klinischen Untersuchung sind natürlich die bildgebenden Verfahren mit Röntgen, MRT- und CT-Untersuchung wegweisend bei einer Wirbelkörperfraktur. Dazu gehört auch die Ursachenforschung mit Knochendichtemessung und Laboruntersuchung. Insbesondere die genaue Darstellung der Wirbelkörperhinterkante entscheidet im weiteren über das operative Vorgehen bei Wirbelkörperbüchen. Neurologische Symptome bei Wirbelkörperbrüchen müssen präzise erfasst werden. Das Erfassen von Begleiterkrankungen (Tumoranamnese) gehören bei Wirbelkörperbrüchen ebenfalls dazu.

  • Checkliste Diagnostik des Wirbelkörperbruches

    Anamnese und klinisch-neurologische Untersuchung bei Verdacht auf Wirbelkörperbruch

    Knochendichtemessung und Labordiagnostik zur Ursachenermittlung des Wirbelköperbruches

    Röntgen-, MRT-, CT-Untersuchung der betroffenen Abschnitte der Wirbelsäule

     

Behandlung des Wirbelkörperbruches

Die Behandlung des Wirbelkörperbruches richtet sich nach seiner Form, nach den Ansprüchen des Patienten, nach den Ursachen und seinen Folgen. Bei stabilen Wirbelköperbrüchen und nur geringen Rückenschmerzen ist eine Ruhigstellung in einem angepassten Korsett oft ausreichend. Bei Wirbelkörperbrüchen mit begleitender Osteoprose sollte eine entsprechende medikamentöse Therapie erfolgen. Bei grösserem Höhenverlust und Deformität des Wirbelkörpers empfiehlt sich eine operative Stabilisierung der Wirbelkörperfraktur. Hierzu stehen Aufrichtungsverfahren des gebrochenen Wirbelkörpers wie Kyphoplastie, Vesselplastie, X-Spine-Expander sowie Elastoplastie zur Verfügung. Bei instabilen Wirbelkörperbrüchen und inbesondere bei neurologischen Symptomen muss einer operative Entlastung der Nervenstrukturen und gleichzeit eine Stablisierung erfolgen. Diese Stabiliserung und Wiederaufrichtung des gebrochenen Wirbelkörpers wird in der Regel mit einer überbrückenden Spondylodese durchgeführt.

  • Checkliste Behandlung des Wirbelkörperbruches

    Konservative Therapie des Wirbelköperbruches mit Behandlung der Osteoporose und äusserer Stabilisierung (Korsett)

    Wirbelkörperstabilisierende Operationsverfahren des Wirbelkörperbruches mit Wiederaufrichtung des Wirbelkörpers (Kyphoplastie, Vesselplastie, Elastoplastie, X-Expander)

    Überbrückende Stabilisierung des gebrochenen Wirbelkörpers mit Spondylodes (Versteifungsoperation)